Am 10. 12. musste die erste Mannschaft des Schachvereins Seubelsdorf bei ihrem Auswärtsspiel gegen TSV Bindlach Aktionär 3 gleich auf zwei Stammspieler verzichten. Dafür traten an den drei hinteren Brettern Mitglieder des Teams an, das eine Woche zuvor ebenfalls in Bindlach für das Meranier-Gymnasium Lichtenfels die Oberfränkische Schulschachmeisterschaft gewonnen und sich für die bayerische Ebene qualifiziert hatte.
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Zum ersten Mal spielte dabei Tudor Fosca Lutz für SVS 1. Am achten Brett wies er alle Attacken souverän zurück, baute ein ehrfurchtgebietendes Zentrum auf und erzwang aus einer Position der Stärke die Punkteteilung. Tobias Kolb erreichte an Brett 6 bei verschachtelten Bauernketten ebenfalls mühelos ein Unentschieden. Zwar hatte sich Vanessa Wiemann an Brett 7 nach zähem Ringen der gegnerischen Erfahrung zu beugen. Doch holte diese junge Truppe damit insgesamt einen wertvollen Zähler für Seubelsdorf, und das in einer Begegnung, die bei aller Freundschaft von großem Kampfgeist geprägt war – keine weitere Partie sollte friedlich enden.
Matthias Bergmann vergrößerte den Seubelsdorfer Vorsprung an Brett 2 auf unorthodoxe Weise. Er tat etwas, vor dem er als erfahrener Schachtrainer sonst immer warnt: mit der Dame an deren eigenem Flügel auf Bauernjagd zu gehen. Seine geschickte Verteidigung am Königsflügel und ein gut getimter Konter im Zentrum sorgten dafür, dass sein Gegenspieler daraus keinen Vorteil ziehen konnte, sondern unmittelbar vor dem eigenen Matt kapitulieren musste.
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Am Spitzenbrett schuf sich Michal Michalek mit genial einfachen Mitteln einen weit vorgeschobenen Außenposten, gewann dadurch einen Bauern und wickelte schließlich in ein gewonnenes Endspiel ab, in dem sein Läufer den gegnerischen Springer nach Belieben beherrschte. An Brett 3 gab Christian Gebhardt frühzeitig Material her, um seine Figuren drohend am Königsflügel aufzustellen. Dadurch büßte die feindliche Stellung jeglichen Zusammenhalt ein, so dass die Investitionen mit Zins und Zinseszins siegbringend zurückflossen.
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Uwe Voigts Opponent fühlte sich an Brett 5 durch leichten positionellen Druck zu immer heftigeren Besänftigungsopfern provoziert. Zugleich versuchte Marko Hofmann an Brett 4, sich bei leichtem Stellungsvorteil, allerdings unter Zeitdruck, auf taktische Weise einen unaufhaltsamen Freibauern zu verschaffen. Während Voigt schließlich zu einer Umwandlung kam und dadurch gewann, wurde Hofmanns Bauernpionier ein Feld vor dem Ziel abgefangen, wonach sich sein Spiel nicht mehr halten ließ. Am Seubelsdorfer Gesamtsieg konnte dieser Anschlusstreffer indessen nicht mehr rütteln: Mit einem Ergebnis von 5 : 3 und damit weiterhin einem Platz an der Tabellenspitze in der Tasche ließ sich die Rückfahrt durch das inzwischen völlig verschneite Oberland doppelt genießen.
Fotos: Klaus Wiemann
2 | TSV Bindlach Aktionär 3 | DWZ | – | SV Seubelsdorf 1 | DWZ | 3 – 5 | ||
1 | 3 | Opitz, Benjamin | 1947 | – | 2 | Michalek, Michal | 2109 | 0 – 1 |
2 | 4 | Mühlbayer, Kevin | 1984 | – | 3 | Bergmann, Matthias | 2053 | 0 – 1 |
3 | 5 | Benner, Viktor | 1902 | – | 5 | Gebhardt, Christian | 1857 | 0 – 1 |
4 | 6 | Pesch, Werner, Prof. Dr. | 2090 | – | 6 | Hofmann, Marko | 1863 | 1 – 0 |
5 | 8 | Horn, Alexander | 1647 | – | 7 | Voigt, Uwe, Prof. Dr. | 1835 | 0 – 1 |
6 | 9 | Steffan, Klaus | 1727 | – | 8 | Kolb, Tobias | 1711 | ½ – ½ |
7 | 11 | Thiem, Heinz | 1703 | – | 12 | Wiemann, Vanessa | 1311 | 1 – 0 |
8 | 20 | Dederer, Alexej | 1604 | – | 18 | Focsa Lutz, Tudor | 1046 | ½ – ½ |
Schnitt: | 1825 | – | Schnitt: | 1723 |