Nach dem verpatzten Saisonstart waren die Seubelsdorfer umso motivierter, das erste Heimspiel erfolgreicher zu gestalten. Und tatsächlich sollte am Ende ein hart erkämpfter 4,5 : 3,5-Sieg über den FC Marktleuthen II stehen.
3 | SV Seubelsdorf 1 | DWZ | – | 1.FC Marktleuthen 2 | DWZ | 4½ – 3½ | ||
1 | 1 | Gegenfurtner, Jürgen | 2304 | – | 1 | Wilfert, André | 1992 | 1 – 0 |
2 | 2 | Hofmann, Marko | 1994 | – | 5 | Hientz, Werner | 1837 | 0 – 1 |
3 | 3 | Bergmann, Matthias | 1988 | – | 6 | Rotsching, Udo | 1818 | ½ – ½ |
4 | 4 | Gebhardt, Christian | 1816 | – | 10 | Laustsen, Karl-Johan | 1772 | ½ – ½ |
5 | 5 | Wagner, Tizian | 1894 | – | 12 | Hoffmann, Thomas | 1793 | 1 – 0 |
6 | 7 | Hanschkow, Clemens | 1510 | – | 13 | Rahn, Manfred | 1655 | ½ – ½ |
7 | 10 | Drechsel, Hans-Jürgen | 1571 | – | 14 | Mücke, Michael | 1645 | 0 – 1 |
8 | 14 | Eslauer, Alexander | 1326 | – | 18 | Richter, Johann | 1529 | 1 – 0 |
Schnitt: | 1800 | – | Schnitt: | 1755 |
Der Weg dorthin erwies sich jedoch als mühevoll: Bereits früh hatten sich Christian Gebhardt und sein Kontrahent derart neutralisiert, dass die Partie rasch auf den Weg der Punkteteilung einbog. Ebenfalls ausgeglichen gestaltete sich lange das Duell zwischen Hans-Jürgen Drechsel (SVS) und Michael Mücke. Mit der Zeit stellte letzterer in kleinen Schritten ein immer größeres positionelles Übergewicht her, welches schließlich rasch den weißen Untergang einläutete.
Diese Gästeführung konnte auch nicht durch Matthias Bergmann egalisiert werden. Zwar waren optische Vorteile vorhanden, doch ergaben sich daraus keine Gewinnvarianten, weswegen es hier zum zweiten Remis der Begegnung kam.
Den kurzfristigen Ausgleich erreichte Alexander Eslauer: In einer offenen Partie mit beiderseitigen Siegchancen brachte er seinen Gegner durch aggressive Verteidigung aus dem Konzept, eroberte mittels Bauerngabel einen Turm und spielte es dann souverän zu Ende.
Doch der nächste Rückschlag sollte nicht lange auf sich warten lassen: Marko Hofmann schien durch ein strategisches Opfer sowohl einen starken Zentrumsspringer als auch Initiative zu erhalten. Allerdings gelang es seinem Gegner, sich zu befreien und gut platzierte Figuren humorlos abzutauschen, sodass Marko mit dem materiellen Nachteil nur die Aufgabe blieb.
Sehr wechselhaft gestaltete sich auch die Partie von Clemens Hanschkow: In aussichtsreicher Stellung musste er eine gegnerische Springergabel hinnehmen, konnte aber dennoch schließlich zumindest ins Remis abwickeln.
An Brett 5 geriet Tizian Wagner zunächst in die Defensive, bewies jedoch in beiderseitiger Zeitnot Nervenstärke. Nachdem er die gegnerische Stellung für seine Türme geöffnet hatte, entlarvte er souverän den gegnerischen Bauernsturm als zahnlos.
Beim Stand von 3,5 : 3,5 konzentrierte sich nun die ganze Aufmerksamkeit auf Spitzenspieler und FIDE-Meister Jürgen Gegenfurtner. Dieser erbrachte den Nachweis, wie wertvoll ein tiefes positionelles Verständnis ist, um scheinbar ausgeglichene Partien gewinnen zu können. Die Vorteile bewegten sich zunächst im kaum messbaren Bereich und selbst nach einem Bauerngewinn schien das Bauern-Damen-Endspiel eher Remis zu sein. Doch das konsequente, geduldige Verbessern der eigenen Stellung, gepaart mit dem Ausnutzen gegnerischer Schwächen und Ungenauigkeiten brachten dann doch den Durchbruch und den Seubelsdorfer Mannschaftssieg.
Fotos: Clemens Hanschkow