In weiterer Ferne so knapp. Brisantes Auswärtsspiel der Seubelsdorfer Ersten in Kirchenlaibach

von | Mrz 19, 2023 | 1. Mannschaft, 1. Mannschaft 2022/23, Aktuelles

2 TSV Kirchenlaibach 1 DWZ SV Seubelsdorf 1 DWZ 4½ – 3½
1 1 Singer, Reiner 2024 2 Hofmann, Marko 1994 ½ – ½
2 2 Oschetzki, Stefan 2039 3 Bergmann, Matthias 1988 ½ – ½
3 6 Koch, Stefan 1869 5 Wagner, Tizian 1949 0 – 1
4 7 Doleschal, Johannes 1804 6 Voigt, Uwe, Prof. Dr. 1842 0 – 1
5 8 Malzer, Werner 1749 7 Hanschkow, Clemens 1510 1 – 0
6 9 Lederer, Gerd 1772 10 Drechsel, Hans-Jürgen 1590 ½ – ½
7 10 Bodenschatz, Josef 1704 17 Kühnberger, Maximilian 1258 1 – 0
8 11 Weiß, Walter 1707 19 Hofmann, Lukas 828 1 – 0
Schnitt: 1833 Schnitt: 1619  

Ihre beiden jüngsten Spiele hatte die Seubelsdorfer Erste gegen die Nachbarvereine Burgkunstadt und Michelau denkbar knapp gewonnen. Auch in etwas weiterer Ferne, bei einem Auswärtsspiel gegen Kirchenlaibach am 19. März, sollte es zu einem haarscharfen Ergebnis kommen.

Wie im Match gegen Michelau, brachte auch diesmal Uwe Voigt die Seubelsdorfer mit einem Blitzsieg in Führung: Am vierten Brett opferte er einen Bauern gegen Johannes Dolezal, um freies Spiel auf offenen Linien zu erhalten. Auf den Geschmack gekommen, nahm Dolezal ein weiteres Bauernopfer an, das ihn jedoch eine Figur kostete. Da Voigts aktive Steine keine Kompensation zuließen, gab Dolezal im 24. Zug auf.

Vor größere Herausforderungen sahen sich zwei Seubelsdorfer Jungspieler gestellt, die ihren Einstand in der ersten Mannschaft feierten und es mit sehr erfahrenen Gegnern zu tun hatten: Am achten Brett wehrte sich Lukas Hofmann mit zwei Minusbauern lange Zeit gegen Walter Weiß, bis dieser im Endspiel ein fatales Gebräu aus Kombination und schierem Druck auftischte.

Maximilian Kühnberger führte den Kampf am siebten Brett sogar noch weiter, als sein nackter König einem großen Bauernpulk des Kirchenlaibacher Kapitäns Josef Bodenschatz gegenüberstand. Von solchem Widerstand beeindruckt, ließ Bodenschatz all seine Truppen behutsam vorrücken, bevor er zur entscheidenden Umwandlung schritt.

Aus einem brisanten Reigen von Fesslung und Gegenfesslung behielt Hans-Jürgen Drechsel am sechsten Brett eine Dame gegen zwei Türme bei je einem Springer zurück. Zwei Türme übertrumpfen zwar in der Regel eine Monarchin; Drechsel drehte mit seinem Springer jedoch so kraftvolle Pirouetten, dass Gerd Lederer mit einer Punkteteilung einverstanden war.

Mutig verzichtete Matthias Bergmann am zweiten Brett auf die Rochade und brachte ein Turmpaar sowie einen Springer gegen die feindliche Königsstellung in Anschlag. Da sich Stefan Oschetzki umsichtig verteidigte und vor allem verhinderte, dass Bergmanns Dame am Angriff teilnehmen konnte, endete auch diese Partie friedlich.

Genau entgegengesetzt verlief das Spiel von Tizian Wagner am dritten Brett: Zwar hatte er gegen Stefan Koch leichten Raumvorteil, doch tasteten sich beide Seiten zunächst vorsichtig ab. Erst spät gelang Wagner ein Durchbruch im Zentrum, der ihm zwei Freibauern verschaffte, die allerdings von König und Turm seines Gegners bedroht wurden.

Von einem Durchbruch war Marko Hofmann am Spitzenbrett unterdessen weit entfernt. Mit einem vorsichtigen Aufbau hatte er Reiner Singer dazu provoziert, eine mächtige Bauernfront aufzubauen, die sich immer weiter voranwälzte und Hofmann zu erdrücken drohte. Sein resigniertes Kopfschütteln ging allerdings unverhofft auf seinen Gegner über, der ein Befreiungsmanöver Hofmanns übersehen hatte und sich plötzlich in einem Endspiel mit einigen Minusbauern wiederfand. Jedoch war Hofmanns Material zu weit über das Brett verstreut, um damit einen Gewinn erzielen zu können, daher kam es auch in dieser Achterbahnfahrt von einer Partie zu einem Remis.

Marko Hofmann erlebte eine schachliche Achterbahnfahrt.

 

Inzwischen hatte Wagner seinen Vorteil in einen Sieg umgesetzt. Wie in der vorhergehenden Runde stand es nun 3,5 : 3,5 und wiederum lief als letztes Spiel dasjenige des Seubelsdorfer Mannschaftsführers Clemens Hanschkow. Würde es ihm auch diesmal gelingen, den goldenen Treffer für sein Team zu erzielen? Er hatte frühzeitig einen Springer tief im Lager von Werner Malzer eingenistet, der es ihm in gleicher Münze heimzahlte. Während Hanschkow in günstiger Stellung haarsträubende Verwicklungen berechnete, geriet er in große Zeitnot und verlor daher erst den Faden und dann doch noch die Partie.

Zum dritten Mal hintereinander fuhr Seubelsdorf damit ein 3,5 : 4,5 ein, sah diesmal aber das schlechtere Ende dieses hauchdünnen Ergebnisses.