Bei der Aufholjagd gestrauchelt

von | Feb 3, 2019 | 1. Mannschaft, 1. Mannschaft 2018/19

Wenn im Schach winterliche Verkehrsverhältnisse bei Mannschaftskämpfen überhaupt jemanden begünstigen, dann üblicherweise die Heimmannschaft. Beim Sechstrundenspiel der Bayerischen Schach-Regionalliga Nordwest waren es aber die Gäste von TSV Rottendorf 1, die beim Match gegen die Seubelsdorfer Erste von glatten Fahrbahnen profitierten: Diese hinderten nämlich das zweite Brett der Seubelsdorfer, Michal Michalek, daran, das Spiellokal im Lichtenfelser Myconiushaus zu erreichen. Deshalb lagen die Seubelsdorfer von Anfang an einen Punkt im Rückstand.

Die Gastmannschaft verstand es exzellent, den Druck, der daher auf den Gastgebern lastete, noch zu erhöhen. Am ersten Brett wurde Jürgen Gegenfurtner in eine mehr oder weniger forcierte Dauerschachvariante hineingezwungen. Mit den schwarzen Steinen gilt dies als nicht allzu schlimm –wenn die eigene Mannschaft nicht gerade einem Rückstand hinterherläuft. Ivan Adamovic kämpfte an Brett 4 um die Initiative im Zentrum und am Königsflügel; ein Gegenstoß auf der Damenseite beeindruckte ihn jedoch so sehr, dass er mit einer Punkteteilung einverstanden war. Ganz ungewohnt sah sich Marko Hofmann am fünften Brett zeitweilig auf die hintersten beiden Reihen zusammengedrängt. Mit einem Befreiungsschlag vermochte er aber ebenfalls ein Remis herbeizuführen.

Die Seubelsdorfer Aufholjagd fand nun nur noch an vier Brettern statt. Mannschaftskapitän Christian Gebhardt bemühte sich an Brett 6 darum, feindliche Felderschwächen auszubeuten. Darüber vergaß er es jedoch, seinen König rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, und auf dessen verhinderte Rochade folgte zuletzt auch noch das unabwendbare Matt mit Hilfe eines unter Figurenopfer keck vorgestoßenen gegnerischen Bauern. Eine vierzehnjährige Rottendorfer Spielerin opferte an Brett 7 gegen Uwe Voigt ebenfalls eine Figur, um dessen Monarchen in der Brettmitte festzuhalten. Von so viel jugendlichem Ehrgeiz beeindruckt, konterte Voigt eher kreativ als solide und hatte daraufhin auf der aus Seubelsdorfer Sicht falschen Seite einer Glanzpartie wenigstens nicht lange zu leiden.

Am dritten Brett versuchte Matthias Bergmann, taktische Würze in eine ausgeglichene Stellung zu bringen. Dabei unterlief ihm jedoch ein Fingerfehler. Vor die Wahl gestellt, mattgesetzt zu werden oder Haus und Hof zu verlieren, wählte er ebenfalls das schnellere Ende.

Währenddessen arbeitete Seubelsdorfs Jugendtalent Tobias Kolb am achten Brett zäh daran, wenigstens einen ganzen Zähler für seinen Verein zu sichern. Zuletzt musste er sich aber mit einem Unentschieden zufriedengeben. Beim Bemühen darum, den kampflosen Punktverlust wettzumachen, war Seubelsdorf damit gestrauchelt und den Rottendorfer Gästen klar mit 6 : 2 unterlegen.

1 SV Seubelsdorf 1 DWZ ELO TSV Rottendorf 1 DWZ ELO 2 – 6
1 1 Gegenfurtner, Jürgen 2314 2300 1 Ostermeyer, Peter, Dr. 2281 2402 ½ – ½
2 2 Michalek, Michal 2137 2129 3 Königer, Matthias 2041   – – +
3 3 Bergmann, Matthias 2049   5 Bobrov, Andrey 2003   0 – 1
4 4 Adamovic, Ivan 1939   6 Haasner, Tom 1919 1963 ½ – ½
5 5 Hofmann, Marko 1973 1899 7 Schmitt, Günter 1966 2091 ½ – ½
6 6 Gebhardt, Christian 1882 1906 8 Kühn, Alexander 1814   0 – 1
7 7 Voigt, Uwe, Prof. Dr. 1833 1899 9 Bardorz, Jana 1707 1722 0 – 1
8 8 Kolb, Tobias 1841 1839 12 Bauer, Ottmar 1808 1853 ½ – ½
Schnitt: 1996 1995 Schnitt: 1942 2006